Zunächst ein fröhliches Vivace, das an Tschaikowsky denken lässt:
Andante - mit wunderbar gesungenen, tiefen Tönen! Cellist: Martin Knörzer
Ein weiteres Andante, diesmal für Violinen und mit viel romantischer Wehmut:
Und zum Schluss ein festliches Vivace! Cellist: Martin Knörzer
Obwohl Glières Name französisch klingt, wurde er 1875 im damaligen russischen Zarenreich in Kiew in der heutigen Ukraine von Eltern mit deutschem Hintergrund geboren und hat weder mit Frankreich noch mit Belgien zu tun (по Рузский: Рейнгольд Морицевич Глиэр). Vielleicht war es einfacher, nicht mit Deutschland in Verbindung gebracht zu werden, vielleicht lag es an den frankophilen Modetrends in Russland zu dieser Zeit - zumindest änderte Reinhold Moritzewitschseinen Nachnamen ca. 1900 von Glier in Glière.
Als das unglaubliche Talent, das er war, saugte er alle Stilarten seiner Zeit auf und wandte sie in seinen Werken an. Daher ist es schwer zu sagen, ob er zu den Impressionisten, den nationalen Romantikern, den typischen frühen sowjetischen Komponisten oder irgendetwas anderem gehört - er konnte ein wenig von allem.
Dieses Mal jedoch stammen alle Stücke aus einer eher national-romantischen Zeit, nämlich dem Jahr 1909, nach einem langen Aufenthalt in Berlin (tatsächlich lebte Glière nicht weit von Martins Wohnung im Berliner Stadtteil Wilmersdorf entfernt!). Sie hören sehr typische russische Wendungen in der Harmonik sowie einige folkloristische Elemente.
Glière war sehr produktiv und schrieb generell gerne Kammermusik - neben den Duos für Violine und Cello hat er jeweils für zwei Violinen und zwei Violoncelli geschrieben. Unwiderstehlich! Also schicken wir Ihnen diesmal eine kleine Auswahl aus beiden Stücken; Op. 49 mit zwei Violinen und Op. 53 mit zwei Celli!
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Das war alles für dieses Mal - bleiben Sie gesund und munter und genießen Sie die Sonne und den Frühsommer.
Over and out aus der Bärenstadt Berlin,
Luiza Labouriau